Testbericht: Blaupunkt®-Ring Light
Nachdem ich den Pro Ring schon hatte, war ich gespannt darauf, den Blaupunkt®-Ring Light auszuprobieren. Der kompakte Fitness- und Gesundheitstracker verspricht eine Vielzahl von Funktionen in einem minimalistischen Design. Nach etwa sieben Wochen Testzeit teile ich meine Eindrücke – inklusive Highlights, Schwächen und abschließendem Fazit.
Design und Tragekomfort
Der Blaupunkt®-Ring Light besteht aus Edelstahl und ist in den Farben Silber und Schwarz erhältlich. Ich habe mich für die schwarze Variante entschieden, die durch ihre schlichte Eleganz überzeugt. Mit einem Gewicht von nur 3,5 bis 4,2 Gramm (je nach Größe) trägt sich der Ring sehr angenehm. Oft könnte man sagen, man vergisst, ihn überhaupt zu tragen – aber das wäre nicht ganz richtig. Ein Ring ist bei allem, was man tut, stets spürbar. Da ich bisher nur wenige Ringe getestet habe, ist das jedoch lediglich meine persönliche Einschätzung. Ich bin eher ein Fan von Smartwatches, daher bitte ich an dieser Stelle um Nachsicht.
Besonders praktisch fand ich das kostenlose Ringgrößen-Test-Kit, mit dem ich vorab die perfekte Passform ermitteln konnte. Wenn man den Ring kauft, ist das Kit kostenlos; andernfalls kostet es 10 Euro. Blaupunkt schreibt an dieser Stelle dazu: Wenn du deine Ringgröße nicht kennst, bestelle zunächst das Ringgrößen-Testset für 10,00 Euro, die wir dir bei deiner Ringbestellung wieder erstatten. Das Testset ist somit für dich völlig kostenlos. (der Fett gedruckte abschnitt, ist ein Auszug von Blaupunkt von der Webseite.)
Die von mir gewählte Größe (US 12) hat ideal gepasst. Dank der 8 mm Breite und der angenehm abgerundeten Kanten bietet der Ring einen hohen Tragekomfort – selbst bei längerer Nutzung oder sportlichen Aktivitäten. Er erfüllt seine Funktion als Ring, wie man es erwartet: Entweder man mag es, oder nicht? Meine Meinung dazu ist selbstverständlich subjektiv.
Zuletzt sollte ich noch erwähnen, dass ich den Ring am Ringfinger getragen habe. Idealerweise wird ein Smartring jedoch am Zeigefinger getragen, da dort die Messungen in der Regel genauer sind – unabhängig vom Modell.
Funktionen und Tracking-Features
Schlafüberwachung
Der Ring bietet eine detaillierte Analyse der Schlafphasen (REM-, Leicht- und Tiefschlaf) sowie eine Bewertung der Schlafqualität basierend auf dem Pittsburgh Sleep Quality Index. Die Ergebnisse werden übersichtlich in der App dargestellt und umfassen Faktoren wie Schlafdauer, Regelmäßigkeit und Tiefschlafanteil.
In meinem Test zeigte sich jedoch, dass die Schlaftracking-Daten gelegentlich von meinen anderen Geräten, der Garmin Forerunner 965 und der Amazfit T-Rex 3, abwichen. Auffällig war, dass der Ring die Schlafzeit häufig um etwa 40 Minuten früher zu tracken begann, während Garmin und Amazfit nahezu identische Ergebnisse lieferten. Für Nutzer, die auf präzise Schlafdaten angewiesen sind, könnte das ein Nachteil sein.
Fitness-Tracking
Mit der Unterstützung von über 170 Sportarten hebt sich der Ring von vielen Konkurrenzprodukten ab. Er misst während der Aktivität die Herzfrequenz in Echtzeit und zeichnet Schritte, Kalorienverbrauch und Aktivitätszeit auf. Besonders angenehm ist das Tragen des Rings bei Workouts im Vergleich zu sperrigen Brustgurten oder größeren Fitnessuhren.
Die Schrittzählung des Rings zeigte in meinem Test ähnliche Werte wie die Garmin-Smartwatch, was für eine solide Datengenauigkeit spricht.
Leider war ich während des Testzeitraums fast sieben Wochen in einer Rehaklinik, weshalb mir aus gesundheitlichen Gründen diesmal keine Trainingsauswertung mit Sportdaten vorliegt. Unser Phillip von More-Magazine hat das Gerät jedoch ebenfalls getestet, daher verlinke ich euch hier sein Video dazu.
Video Blaupunkt®-Ring Light
Video Blaupunkt®-Ring Pro
Gesundheitsüberwachung
Neben der Herzfrequenz misst der Ring auch die Herzratenvariabilität (HRV) und die Blutsauerstoffsättigung (SpO2). Während die Herzfrequenzmessung im Vergleich zur Garmin Forerunner konsistente Ergebnisse lieferte, waren die Abweichungen bei der HRV deutlicher.
Ein weiteres Manko fiel mir bei der SpO2-Messung auf: Der Ring zeigte immer Werte über 90 %, während meine Garmin-Smartwatch bei mir – bekannt mit Schlafapnoe – gelegentlich niedrigere Werte erfasste. Für mich persönlich ein wichtiger Punkt, da ich den Blutsauerstoffwert zur Überwachung meiner Gesundheit nutze. Hier besteht noch Optimierungspotenzial.
Weitere Funktionen
Ein witziges Extra ist die Möglichkeit, mit einer Handgeste die Smartphone-Kamera auszulösen – praktisch für Selfies oder Gruppenfotos. Auch die Apple Health-Integration ist ein willkommenes Feature, das alle Gesundheitsdaten zentralisiert verwalten lässt. (Habe ich nicht getestet da)
Technik und Akkulaufzeit
Der Ring verwendet Bluetooth 5.1, was für eine stabile Verbindung und niedrigen Stromverbrauch sorgt. Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 7 Tagen an. In der Praxis lag die Laufzeit jedoch bei 4 bis 5 Tagen – abhängig von der Nutzung. Ein störender Punkt ist, dass der Ring keine Akkustands-Benachrichtigung bietet. So passierte es mir mehrmals, dass der Akku mitten in der Nacht leer war, ohne dass ich es bemerkte.
Das magnetische Ladekabel lädt den Akku in 45 bis 60 Minuten vollständig auf. Dank IP68-Zertifizierung ist der Ring wasserdicht und kann problemlos beim Duschen oder Schwimmen getragen werden.
Ein positiver Aspekt ist die Möglichkeit, die Firmware über die App zu aktualisieren, was den Ring zukunftssicher macht.
App und Benutzererfahrung
Die Blaupunkt-App ist übersichtlich und bietet viele Anpassungsmöglichkeiten, wie z. B. die Einstellung der Messintervalle für Puls, HRV und SpO2. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Synchronisation der Daten manuell erfolgen muss, indem man die App öffnet und die Synchronisation selbst startet. Automatische Hintergrund-Synchronisation wäre hier wünschenswert.
Ein weiterer Verbesserungspunkt ist die visuelle Darstellung der Schlafdaten. Diese könnten übersichtlicher und detaillierter gestaltet sein, um die Analyse zu erleichtern.
Übersicht Startseite:
Übersicht Einstellungen
Fazit
Der Blaupunkt®-Ring Light überzeugt durch sein leichtes und elegantes Design sowie eine breite Palette an Tracking-Funktionen. Die präzise Herzfrequenzmessung und das angenehme Tragegefühl machen ihn zu einem praktischen Begleiter im Alltag und beim Sport. Allerdings besteht bei der Genauigkeit der Schlaf- und Gesundheitsdaten noch Verbesserungsbedarf – besonders im Vergleich zu etablierten Geräten wie Garmin oder Amazfit.
Für den Preis von 99 Euro bietet der Ring ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere für Einsteiger oder Nutzer, die eine Alternative zu teureren Smartwatches suchen. Dennoch gibt es, Stand heute, Konkurrenzprodukte wie den RingConn, Samsung und Co., die in Sachen Präzision und Benutzerfreundlichkeit voraus sind.
Ich bewerte den Blaupunkt®-Ring Light mit einer Note 3 (befriedigend) und bin gespannt, wie Blaupunkt künftige Updates oder Modelle gestaltet. Neben dem Video von Philipp hatte ich den Blaupunkt Pro Ring auch schon im Test. Der verlinke ich euch an dieser Stelle: Blaupunkt Pro Ring
Datenblatt: Blaupunkt®-Ring Light
Material: Edelstahl außen, Kunstharz innen
Farben: Schwarz, Silber
Größen: US-Größen 8, 9, 10, 11, 12, 13
Gewicht: 3,5–4,2 g (je nach Größe)
Ringbreite: 8 mm
Ringstärke: 2,7 mm
Akkulaufzeit: Bis zu 7 Tage (realistisch: 4–5 Tage)
Ladezeit: 45–60 Minuten
Lademethode: Magnetisches Ladekabel, USB (5V DC, max. 1A)
Wasserdichtigkeit: IP68
Sensoren: PPG-Sensoren, 3-Achsen-Gyrosensor
Bluetooth-Version: 5.1
Kompatibilität: iOS, Android, Apple Health
Funktionen: Schlaftracking, Herzfrequenzmessung, HRV, SpO2, Stressmanagement, Sport-Tracking, Kamerasteuerung, Firmware-Updates
Preis: 99 Euro (inkl. Ringgrößen-Test-Kit)
Lieferumfang:
1x Ring Light
1x magnetisches Ladekabel
1x Bedienungsanleitung
Abschließendes Urteil: Ein solider Smart-Ring mit Verbesserungspotenzial, der besonders für preisbewusste Nutzer geeignet ist.